Nicht nur geografisch, sondern auch sprachlich und kulturell zeichnet sich Elisa Shua Dusapin durch Grenzerfahrungen aus: In ihrem zweiten Roman auf Deutsch »Die Pachinko-Kugeln« beobachtet sie mit präzisem Blick für zwischenmenschliche Signale eine Französin, die sich in Japan auf Besuch bei den Großeltern – die aus Korea dorthin migriert sind – nur bedingt willkommen fühlt; Mohamed Mbougar Sarr überzeugt mit einem lyrischen und komplex aufgebauten Page-Turner, der trotz aller Kritik am Literaturbetrieb eine wunderschöne Ode an die Literatur darstellt; und Elfriede Jelinek legt mit »Angabe der Person« einen knapp 200-seitigen Furor vor – eine Abrechnung mit der Gesellschaft, dem Kapital, aber auch mit sich selbst.
Was Pop- und Rocktexte mit Lyrik und Literatur zu tun haben, versuchen wir anhand neuer Buchtitel von Bob Dylan und Patti Smith zu klären; ungeklärt und trotzdem faszinierend sind die Fragen der menschlichen Existenz im Universum, denen Sachbuch-Neuerscheinungen auf den Grund gehen. Und warum Nachdenklichkeit im Alltag viel mehr als nur Achtsamkeit bedeuten kann, bringen einladende Philosophiebücher durch die Jahrhunderte von Mark Aurel bis Woo-kyung Ahn auf den Punkt.
Das alles und noch viel mehr in Buchkultur 205 mit 32 Seiten extra Junior!